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Comedy / Drama | Regie | | Miguel Alexandre ... | Buch | | Josef Hader ... | | Miguel Alexandre ... | Darsteller | | Josef Hader ... Arthur | | Hannah Hoekstra ... Claire | | Florence Kasumba ... Maitre | | Rainer Bock ... | | [noch 4 weitere Einträge] | | Agent |
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KarlOtto |
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Wertungen | | 44 |
Durchschnitt | | |
| | Meine Wertung [Prognose] [Werten]
DVD-Erscheinungstermin: 14.09.2018
Start in den deutschen Kinos: 08.03.2018
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Herrlich. Diese Inkonsistenzen, die uns Menschen erst zum Menschen machen. Der Film feiert das Menschsein und das Leben mit allem Schönen, was es zu bieten hat - Tod, Trauer und Unglück eingeschlossen.
Der Film hat zwar ein paar Hänger im Spannungsbogen, und am Schluss wird es ein bischen kitschig - das sei ihm jedoch verziehen.
Um diesen Film zu geniessen ist es wichtig, a) zwischen den Zeilen lesen zu können, b) Informationen von früheren Szenen im Kopf zu behalten, und c) Taten mit Worten zu vergleichen. Achtet auf den Staubsauger (grins)!
Ein schönes Beispiel ist der Abschiedsbrief, den Arthur schreiben möchte, und diesen (nach der Anrede) mit 'ich' beginnt. Was für ein ekelhafter Narzisst! Und dann stellt sich noch heraus, dass seine Familie von seinen Selbstmordplänen gar nichts weiss ... er selbst findet das aber völlig in Ordnung und wundert sich, warum die Familie den Kontakt mit ihm abgebrochen hat. Bezeichnenderweise kommt der Abschiedsbrief über das Wort 'ich' nicht hinaus - ein Narzisst sieht ja nur sich selbst und negiert die Bedürfnisse der anderen; ein Narzisst ist folglich gar nicht imstande, einen Abschiedsbrief zu schreiben, der ja dem Adressat dienen soll und nicht dem Verfasser! Um an dieser Stelle lachen zu können, wenn Arthur die Feder immer wieder ansetzt und wieder absetzt, muss man auch das Unausgesprochene beachten und interpretieren.
Der Film lässt sich auch als Märchen deuten: das alte Ehepaar zu Beginn und am Ende des Films, die alles beobachten, könnte man als 'Mutter- und Vatergottheiten' deuten; Claire wohnt im Zimmer 203 - ein Hinweis auf die Triade, die Rückkehr der Schöpfung zu Gott; Claire rettet Arthur das Leben und erscheint engelsgleich umleuchtet; der blau-glitzernde Cannabis-Shop stellt vielleicht den Himmel dar und das indonesische Restaurant ganz in Feuerrot erinnert an die Hölle. Man beachte auch das Kaninchen an der Wand des Cannabis-Shops, will sagen: lasse Dich auf das Unbekannte ein (und entdecke das Leben neu).
8 Punkte